Der Weg ins Freie, by Martin Niemöller
July 3, 1946

Summary and analysis by Harold Marcuse, Professor of History at UCSB,
June 2002, updated Jan. 2003, March 2005
(part of my Martin Niemöller Quotation page)

At least two serious websites (photo.net; scrapbookpages.com) claim that Martin Niemöller first stated his famous dictum "First they came for the Communists ..." in a July 3, 1946 presentation entitled "Der Weg ins Freie", which was published in Stuttgart that same year. I tracked down and read that 38-page booklet, but did not find that quotation. In the hope of clearing up the misinformation about this presentation as the source of the quotation, I offer the following description of and translations from the published version of that lecture.

The presentation was held in a series organized by the Ministry of the Interior of Württemberg and Baden, entitled "Besinnung" (reflection). Niemöller was given the topic that is the title, namely "The Path into Freedom." He begins with some reflections about the title. Some of his thoughts hint at the famous quotation. First, he tries to convince his audience that the present unfreedom of military occupation is only a legacy of a previous unfreedom:

[p. 6] Wenn wir unsere wirtschaftliche, politische, eventuell sogar militärische Selbständigkeit -- denn an solche Dinge denken die Menschen heute immer noch zuerst -- wieder gewonnen haben werden!? Aber: Waren wir denn in den letzten 12, 13 Jahren frei? Lieber Brüder und Schwestern -- so darf ich wohl als Pastor sagen --, da liegt's ja gerade, dass man uns vorgeredet hat, und wir haben nur zu leicht geglaubt, man könnte mit dem Anfang, der 1933 gemacht wurde, tatsächlich ein freies deutsches Volk schaffen und bekommen, sichern und behalten. Unsere Unfreiheit ist nicht die Unfreiheit des Zusammenbruchs im Jahre 1945, [...] sondern diese Unfreiheit hat uns begleitet und hat uns immer mehr in ihren Bann geschlagen, als wir einmal Ja gesagt hatten, wo wir nicht hätten Ja sagen dürfen [...].

Babelfish raw:
[ p. 6] will have won if we our economic, political, possibly even military independence -- to such things humans think today still first -- again!? But: Were we in the last 12, 13 years free? Dear one of brothers and sisters -- so I may probably say as a minister, since liegt's straight that one before-talked us, and we have only too easily believed, one could create a free German people with the beginning, which was made 1933, actually and gets, to secure and keep. Our unfreeness is not the unfreeness of the collapse in the year 1945, [... ] separates this unfreeness us accompanied and us ever more into its spell struck, than we had once said, where we have not might say [... ].

Niemöller then goes on to answer the question how the Germans might regain their freedom, with one word: responsibility.

[ p. 7] Wo liegt eigentlich der Punkt, an dem man widerstehen muss, wenn man nicht die Freiheit hoffnungslos preisgeben will, die Freiheit, die keine Macht der Welt wieder herstellen kann?
[...] Diese Frage lässt sich mit einem Wort beantworten. Dieses eine Wort heisst Verantwortung im Sinne letzter persönlicher Verantwortung. Wo die persöniche Verantwortung negiert und dahinten gelassen wird, gibt es keine Freiheit mehr. [...] Verantwortung, das meint, dass ich mit meinen Ohren und mit meiner Seele einen Ruf höre, der an mich ganz persönlich ergeht, und dass ich ganz persönlich auf diesen Ruf antworte. [...][p. 8] Und wir wissen, was aus dieser Verantwortung bei uns geworden, nein, gemacht wroden ist. Ich hab's ja in meiner Praxis erlebt, was man so nennt anständige Leute unter den Wachmannschaften der SS im KZ, Leute, die da ganz gern einmal hie und da von ihrem Zigarettenüberschuss ihren Gefangenen abgaben, und für die doch die Frage nicht mehr hörbar war, auf die sie persönlich hätten antworten müssen, denen es nichts mehr machte, ob sie den Gefangenen, dem sie morgens eine Zigarette gegeben hatten in animalischer Gutmütigkeit, am selben Nachmittag am Galgen aufknüpften. Denn der Mensch war keine Frage mehr an sie. Die Fragen waren ja alle gelöst. Eine persönliche Antwort brauchten sie nicht mehr zu geben. Denn die Antwort war vorweg genommen durch eine andere freiwillig übernommene Autorität, oder sagen wir es in aller Deutlichkeit: in einer freiwillig übernommenen Knechtschaft, und zwar in einer Knechtschaft, die keine Hoffnung auf Freiheit irgendwo mehr liess.

Babelfish raw:
[ p. 7] where lies actually the point, at which one must resist, if one does not want to abandon the liberty hopelessly, the liberty, which cannot repair power of the world? [... ] This question can be answered with a word. This word is called responsibility in the sense of last personal responsibility. Where the persoeniche responsibility negated and dahinten is left, there is no more liberty [... ] responsibility, which means that I hear a call, which is issued to me completely personally with my ears and with my soul, and that I answer completely personal to this call. [... ][p. 8 ] and we know, what is made become from this responsibility with us, no, wroden. I hab's in my practice experiences, what in such a way one calls decent people under the security guards of the SS in the KZ, people, which delivered there there completely gladly once hie and from their cigarette surplus their prisoners, and for which the question was no longer audible nevertheless, to whom they would have had to answer personally, for who it made nothing more whether it the prisoners, to who they had in the morning given a cigarette in animalischer good-naturedness, in the same afternoon at the Galgen unknotted. Because humans were no more question to it. The questions were solved all. They did not need to give a personal answer any longer. Because the answer was in front taken by another voluntarily taken over authority, or says we it in all clarity: in voluntarily taken over farmhand shank, in farmhand shank, which somewhere did not leave a hope for liberty to more.

On p. 10 Niemöller asks what happened in 1933, when "the new system" started doing away with personal responsibility. He answers that a few people tried seriously to defend it, but they didn't have backing or an "echo." Still in Christianity, especially within protestant Christianity ("gerade in der evangelischen Christenheit in Deutschland"), a serious attempt was made to retain that freedom. On page 11 he argues why the church has any business and obligation to protect that freedom:

[p. 11] Es gibt keine menschliche Autorität, die einen Mord am Mitmenschen befehlen kann! In der evangelischen Kirche ist der Kampf um die Autorität zunächst darin zum Ausdruck gekommen, dass ein grosser Teil der Christenheit selbst den Weg der Sklaverei freiwillig ging, dass ein grosser Teil der christlichen Menschen in der evangelischen Kirche die Autorität Adolf Hitlers für das Gesamtgebiet des diesseitigen Lebens [...] anerkannte und dabei meinte, Christen könnten wir trotzdem bleiben [...].

Babelfish raw:
There is no human authority, which can instruct a murder at the fellow man! In the Evangelist church the fight for the authority first in the fact to the expression came that a large went part of the Christianity the way of the slavery voluntarily that a large part of Christian humans in the Evangelist church recognized and meant the authority Adolf Hitler for the total area of the this-lateral life [... ], Christians could we nevertheless remain [... ].

On p. 12 he details the split into two camps within the protestant church, the large pro-Hitler group, and the small anti-Hitler faction in the Confessing Church (bekennende Kirche) at the synode in Barmen. On the following pages he talks about denunciation and the solidarity during the nights of aerial bombardment, to argue how Germans see themselves as innocent victims, not as responsible agents. On page 17 he begins his Dachau anecdote (see also the discussion in my book, Legacies of Dachau):

[p. 17] Als ich vor einem Jahr aus der Gefangenschaft heimkehrte, habe ich dieses Spiel mitgespielt. Ich kam nach Hause, eigentlich nach den Nöten der allerletzten Wochen und den vielen Enttäuschungen mit sehr viel gutem Gewissen beladen. Ich hatte in meiner Tasche den Ausweis, dass ich vom 1. Juli 1937 bis 24. Juni 1945 als politischer Häftling und persönlicher Gefangener des Führers meiner Freiheit beraubt gewesen sei. Wer will mir denn eigentlich nachweisen, dass die Schuld, die jetzt von meinem Volk eingefordert wird, mich irgend etwas angeht? Schon stand ich in der Reihe und gab das Paket weiter. Ich habe das eine ganze Weile gemacht, kein schönes Spiel, aber ein notwendiges Spiel. Denn wenn man das Paket behält, es verbrennt einem nicht nur die Finger! Und dann ist mir eines Tages etwas widerfahren. Ich bin eines Tages mit meinem Auto in der Nähe von Dachau vorbeigefahren. Meine Frau war dabei und sagte: "Könnte ich nicht einmal die Zelle sehen, wo du in den letzten vier Jahren gesessen hast?" Ich sage: "Ich will sehen, was sich tun lässt." Und fuhr hin und bekam die Erlaubnis, mit meiner Frau den Zellenbau zu betreten und die Zelle zu zeigen.
[p. 19] Da geschah etwas. Als wir wieder herauskamen, führte uns der begleitende amerikanische Offizier eine Mauerwand entlang. An der war ich auch oft entlang gegangen. Drin war ein grosses Tor. Das hatte ich nie offen stehen sehen. Diesmal stand es offen. Ich wusste, was dahinter war, und trotzdem trat ich ein. Ich stand mit meiner Frau vor dem Krematorium in Dachau, und an einem Baum vor diesem Gebäude hing ein weissgestrichenes Kistenbrett mit einer schwarzen Inschrift. Diese Inschrift war ein letzter Gruss der Dachauer Häftlinge, die in Dachau zurückgeblieben sind und am Ende dort von den Amerikanern angetroffen und später befreit wurden. [...] und dort stand zu lesen: "Hier wurden in den Jahren 1933-1945 238 756 Menschen verbrannt." Als ich es gelesen hatte, nicht laut, merkte ich, dass meine Frau ohnmächtig wurde und an meinem Arm zitternd hinsank. Ich musste sie stützen und ich merkte zugleich, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ich glaube, meine Frau wurde ohnmächtig, als sie diese Viertelmillionenzahl las. Die hatte mich nicht bewegt. Denn sie sagte mir nichts Neues. Was mich in diesem Augenblick in einen kalten Fieberschauer jagte, das war etwas anderes. Das waren die anderen zwei Zahlen: "1933-1945," die da standen. Und ich fasste nach meinem Alibi und wusste, die zwei Zahlen, das ist der Steckbrief des lebendigen Gottes gegen Pastor Niemöller. Mein Alibi reichte vom 1. Juli 1937 bis Mitte 1945. [p. 19] Da stand: "1933-1945." Adam, wo bist du? Mensch, wo bist du gewesen? Ja, ich weiss, Mitte 1937 bis zum Ende hast du dein Alibi. Hier, du wirst gefragt: "Wo warst du 1933 bis zum 1. Juli 1937?" Und ich konnte dieser Frage nicht mehr ausweichen. 1933 war ich ein freier Mann. 1933 -- in dem Augenblick, dort im Krematoriumshof fiel es mir ein --, ja 1933, richtig: Hermann Göring rühmte sich öffentlich, dass die kommunistische Gefahr beseitigt ist. Denn alle Kommunisten, die noch nicht um ihrer Verbrechen willen hinter Schloss und Riegel sitzen, sitzen nun hinter dem Stacheldraht der neu gegründeten Konzentrationslager. Adam, wo bist du?

When I returned from prison a year ago, I played along with this game. I came home, actually after all of the dangers of the previous weeks and the many disappointments with very much good conscience. I had in my pocket a certificate that I had been deprived of my liberty from 1 July 1937 to 24 June 1945 as a political prisoner and personal prisoner of the Fuehrer. Who is going to demonstrate to me that the guilt, that is now being claimed of my people, has anything to do with me? Already I was standing in line and passed the packet on. I did that for quite a while, not a pleasant game, but a necessary game. Because if one holds on to the packet, it won't burn only one's fingers! And then one day something happened to me. One day I drove by near Dachau in my car. My wife was with me and said, "Couldn't I see your cell, where you were imprisoned in the past four years?"





































[p. 19] Now, you're being asked: "Where were you from 1933 until July 1, 1937?" And I couldn't avoid this question any more. In 1933 I was a free man. 1933 -- at that moment I realized --, yes, 1933, indeed: Hermann Göring bragged publicly that the communist danger was eliminated. Because all Communists who weren't already under lock and key because of their crimes, were now sitting behind the barbed wire of the newly established concentration camps. Adam, where are you?

At this point it becomes clear that the meaning Niemöller formulated so pithily in the famous quotation is contained in these words. I conclude that Niemöller probably formulated that quotation around this time, rather than during the 1950s. He goes on to discuss his personal responsibility in the eyes of God, citing Matthew 25, "I was hungry, and you gave me nothing to eat." Based on that he continues:

[p. 20] Als Christ hätte ich 1933 wissen dürfen und wissen müssen dass aus jedem dieser Menschenbrüder -- mochte man sie Kommunisten heissen oder sonstwie -- Gott in Jesus Christus mich fragte, ob ich ihm nicht dienen wollte. Und ich habe diesen Dienst verweigert und habe mich meiner Freiheit begeben. Denn ich habe mich meiner Verantwortung begeben. Und ich weiss, auch in späteren Jahren ist manchens geschehen, wo ich einmal persönlich ganz anders hätte hinstehen müssen und wo ich -- wie schon im Jahre 1933 -- mich auch schuldig gemacht habe an meiner eigenen Gemeinde. (Zuruf: Und heute?) Denn damals hätte ich meiner Gemeinde wohl sagen müssen: Was dort geschieht, ist night nur gegen alles Recht und Gesetz, das bei uns gilt, sondern was da geschieht, ist ein Anruf Gottes an euch, ob ihr eure Verantwortung sehen wollt oder ob her eure Freiheit jetzt preisgeben wollt.

[p. 20; reference to Matthew 25] As a Christian I should have and must have known that from each of these fellow human beings -- be they called Communists or whatever -- God in Jesus Christ was asking me whether I would serve him. And I refused this service.

babelfish raw:
and my liberty went. Because I went my responsibility. And I white, even in later years manchens happened, where I would have had once personally completely differently and where I -- like already in the year 1933 -- had made me also guilty at my own municipality. (acclamation: And today?) Because I would probably have had at that time to say to my municipality: Which happens there, is night only against all right and law, which applies with us, but which happens there, is a call of God at you whether your responsibility want to see it or whether want to now abandon your liberty ago.

Again, this is, in (very) long form, precisely the meaning of the famous quotation: Niemöller wasn't doing anything while "human brothers -- be they called Communists or something else --" were being persecuted.
On p. 21 Niemöller turns to the "question of guilt" (Schuldfrage), an extremely loaded term at the time, since many Germans thought that it was the basis for harsh treatment at the hands of the Allies. Niemöller says that that question is even worse for him, since his silence contributed to the "enslavement of his people."

He then discusses the October 1945 "Stuttgart Declaration of Guilt" by the German Protestant Church, of which he was a primary author. He cites some of its core statements, and discusses them with great openness:

 

"Wir wissen uns mit unserem deutschen Volk eins nicht nur in der grossen Gemeinschaft des Leides, sondern zugleich in der Solidarität der Schuld!" Das bestreite ja niemand, und wenn er es bestreiten wollte: es hilft ihm ja nichts: wir alle müssen die Schuld bezahlen. Die 6 Millionen Judenmorde werden uns nicht geschenkt, sondern hier geht es nach der alttestamentlichen Regel des Lamech oder des Kain [...]. Und mit 6 Millionen Toten bezahlen wir die 5 Millionen Judenmorde auf höheren Befehl nicht. Wir alle müssen daran bezahlen. [...] "Aber wir als evangelische Christenheit wissen uns mit unserem Volk nicht nur in der grossen Gemeinschaft des Leides, sondern zugleich in der Solidarität der Schuld eins," d.h. wir tragen nicht widerwillig uns mit dem Gedanken: "Eigentlich hätte ich das ja gar nicht nötig an dieser Schuldbezahlung mitzuwirken," unser Leid, den Teil, den wir nun einmal tragen müssen oder schon getragen haben, sondern wir stellen uns unter die Solidarität der Schuld, d.h. wir geben dieses unheimliche Kreisspiel auf. Wir schieben nicht mehr das Schuldpaket dem Nächsten weiter. Nein! [...]










And with 6 million dead we pay for the 5 million murdered Jews.













We can no longer push the packet of guilt to the next person. No!
He continues in this vein for another page, answering also to the heckler who called out earlier "What about today?" He returns to the October 1945 Stuttgart conference at which the guilt declaration was published, and on p. 26 tells an anecdote about a Jewish Christian (jüdischer Christ) from Denmark, who attended that conference. He had been a member of Niemöller's community before 1936/37, and his parents were murdered in Theresienstadt. Niemöller gives more details about the 1945 Stuttgart conference, especially the international attendees and context, and an anecdote about a young US pastor who had been in Japan. On p. 35 he explains why he didn't mention atomic energy. On p. 36 he uses an analogy of buttoning the 23 buttons of his robe all the way to the end, only to discover that he is one hole off. Then there's nothing to do but undo every single one and start from scratch. He concludes that each one of his listeners must be willing to go back to the beginning of their error to find the path to freedom. 

Prepared for the web in June 2002 by H. Marcuse, updated 3/14/05
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